Freitag, 22. August 2014

'Sicherheitspolitik' ist seltsam wählerisch

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Ich erinnere mich noch, wie Bundesminister der Verteidigung Rühe mit der Salamitaktik der deutschen Auslandseinsätze begann: Ein Bundeswehrhospital in Kambodscha. Das Land litt noch unter dem Bürgerkrieg. Wer konnte sich schon einem derart edlen Unterfangen widersetzen? So ziemlich niemand. Und so begann es. Schritt für Schritt ging es weiter mit der Militarisierung der Außenpolitik (damals noch beschrien von den Grünen) bis man 1999 mitmachte beim Luftkrieg gegen Jugoslawien (mit einer rot-grünen Regierung!). Recht kurz danach standen auch Heerestruppen in Kabul.
 
Einer von Rühes Nachfolgern, Struck, prägte den allgemein als lächerlich empfundenen Satz "Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt".
 
Nun gibt es eine Ebola Epidemie in Westafrika. Wiederum könnten ein paar Bundeswehrsanitätstruppen Leben retten. Und dieses Mal ist es weniger lächerlich zu behaupten, dass eine Entsendung von Truppen irgendwie auch Deutsche daheim schützt.
 
Aber irgendwie scheint niemand diese Option auch nur öffentlich zu diskutieren.
Mag dies sein, weil
 
* dort zu helfen wohl keine diplomatischen good will erkaufen würde? * Politiker ihre Abenteuerspielchen lieber mit echten, potentiell kämpferischen,  Soldaten spielen? 
 
* es weder den Egoismen von Bürokratie noch von der Industrie dienen würde, da ein solcher Einsatz wohl kaum zusätzliche Ausgaben für Truppen, Fahrzeuge usw. zur Folge hätte?
 
* es in der EU kein Äquivalent zum Chef-Falken der NATO, Rasmussen, und seiner Bürokratie gäbe? Bei Optionen für Militäreinsätze sind die scharf darauf, die "Relevanz" der NATO zu beweisen. * die Fußball-WM die Massen für eine Weile ruhiggestellt hat? 
 
* ein Ebola-Epidemiegebiet für Journalisten nicht so attraktiv ist (obendrein Malariagebiet) und es relativ wenige Berichte zur Krise gibt?
 

Ich behaupte, dass eine rationale Regierung (die irgendwie doch den ISAF-Einsatz für sinnvoll hielt) sicherlich einige Flugzeugladungen und Bundeswehr-Sanitätspersonal nach Westafrika schicken und dort der Führung durch vorhandene Koordinatoren (wohl WHO) stellen würde. Oder sie würde zumindest ein ziviles Engagement zeigen, womöglich auch mit in bezahlten Urlaub geschicktem Bundeswehr-Sanitätspersonal für Ärzte ohne Grenzen.
 
S O
defence_and_freedom@gmx.de
  
P.S.: Es sind ganze zwei Wissenschaftler der Bw in einem Diagnoseteam dort, sowas nehme ich hier nicht als nationales Engagement ernst: Link.
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Freitag, 15. August 2014

Digital Eye in the Sky

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Diese Technologie bzw. Kombination von Technologien ist weit jenseits von allem Tolerierbarem. 
Wir sollten dies verbieten, vorzugsweise in der Verfassung.
Und wenn das nicht funktioniert wäre das dann wohl der Artikel 20(4) Fall*.
S O
defence_and_freedom@gmx.de
 
*: Natürlich weit gefasst und bezogen auf die Hardware, nicht auf Personen.
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Montag, 4. August 2014

Bruchmüller's Buch

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Für Interessierte:
Georg Bruchmüller
 
"Die Deutsche Artillerie in den Durchbruchsschlachten des Weltkrieges"
auf scribd, 124 Seiten, in einer "besser als kein Scan" Scanqualität und alter Schriftart
 
Interessant ist vor allem die Perspektive des höheren Offiziers. Wie auch die Memoiren schreibenden 2. WKGenerale schrieb er viel über die Rolle von und die Bekanntschaften mit tüchtigen/herausragenden höheren Offizieren. Das ist eine Perspektive wie sie in der heutigen Diskussion zu Panzerwagen, Stealthflugzeugen, Umgliederungen, Strategie-entwicklungen usw. eher selten in der Öffentlichkeit eingenommen wird.
Eine (bewaffnete) Bürokratie als träges Wesen, dessen gelegentlich nützliche Bewegungen stets von einer begrenzten Zahl tüchtiger Nervenknoten (höhere Offiziere) verursacht werden.
 
S O
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