Sonntag, 17. September 2017

Stolz



Ich habe die Sache mit dem Gauland und Stolz in den Nachrichten gesehen. Zitat

„Man muss uns diese 12 Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Und das sprechen wir auch aus.“ & „Wenn die Franzosen zu Recht stolz auf ihren Kaiser sind und die Briten auf Nelson und Churchill, haben wir das Recht, stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen.“
Ich fände es dümmlich wenn es nicht eine offensichtlich absichtliche Provokation wäre. Zudem ist es, was Amerikaner eine "dog whistle" nennen; etwas im Wortlaut Unverfängliches sagen, bei dem man davon ausgehen kann, dass es eine bestimmte Klientel in einer bestimmten anderen Bedeutung interpretiert. Es ist eine Art minimale plausible Dementierbarkeit, die dann aber doch fast jeder durchschaut.
Die zwei Sätze des Zitates stehen ohnehin in Dissonanz zueinander; entweder da ist eine starke Verbindung oder eben nicht. Wenn da keine starke Verbindung ist, dann wäre Stolz ein Schmücken mit fremden Federn.
Aber "das Recht" stolz zu sein hat jeder, ob's Sinn macht ist eine ganz andere Frage.

Ich finde es dümmlich, stolz sein zu wollen auf das, was andere mal getan haben oder nicht. Man kann sich an dem was andere getan haben erfreuen, man kann sie bewundern, aber stolz sein sollte man nur auf eigene Leistungen oder auf den eigenen Nachwuchs (was dann doch wieder ein Stolz auf die eigene Erziehungsleistung ist).
Dementsprechend verwende ich historische Videos zum deutschen Militär usw. wohl fast nur deshalb über das statistisch Wahrscheinliche hinaus, weil es eben sprachlich naheliegt oder in der Sache begründet liegt.

Nachtrag:
http://www.bildblog.de/93448/gauland-die-soldaten-mitterrand-und-die-medien-der-grosse-bluff/

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