Mittwoch, 1. Juli 2015

Griechenland's Militärausgaben und die NATO



(Jens Stoltenberg) in einem Interview mit dem ZDF (...) warnte Griechenland davor, die Ausgaben für den Militärhaushalt zu senken, auch wenn das Pleiteland bislang mehr als die von der Nato geforderten 2 Prozent des BIP für die Verteidigung ausgibt.
Telepolis, Florian Rötzer

Mal abgesehen davon, dass da mal wieder das Verb "warnen" inflationär benutzt wird (was in den Medien auch mit dem Verb "streiten" üblich ist):

Der Herr Stoltenberg ist zwar grob irreführend, hat aber nicht im verlinkten Video davor gewarnt, dass Griechenland weniger für's Militärische ausgibt. Er pochte lediglich auf 2% GDP Militärausgaben (was immer noch hoch ist, aber halt die offizielle Linie der NATO).
Es gibt Webseiten im Netz, die mit Bezug auf Telepolis noch weitaus marktschreierischer Empörung zeigen. Manchmal lohnt es sich, das Original zu überprüfen.

Grob irreführend ist er jedoch in mehrerer Hinsicht:

(1)
Dass die Militärausgaben Griechenlands für die Mitgliedsstaten des Nordatlantikvertrages wichtig sind, ist glänzlich unbewiesen. Bewiesen ist hingegen, dass die demokratich weniger indirekt als der Herr Stoltenberg legitimierten Regierungen meherer Mitgliedsstaaten geringere griechische Militärausgaben bevorzugen.

(2)
Die Verpflichtung zu 2% GDP Militärausgaben, auf die sich Herr Stoltenberg bezieht, ist weitgehend Unfug. Sie ist keine Verpflichtung, sondern eine Absichtserklärung von Personen, die in der Sache offiziell überhaupt nichts zu entscheiden haben.

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Themennahe Beiträge auf Defence and Freedom (auf Englisch):
2015-02 The miracle of Greece's defence spending efficiency

S O

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